paragon ist insolvent – und ein Bankenopfer?

Der in Delbrück ansässige Automobilzulieferer paragon hat die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt; Ziel ist eine Planinsolvenz unter eigener Verantwortung. Die allgemeine Finanz- und Wirtschaftskrise, speziell der schleppende Absatz der Automobilhersteller, hatte dem Unternehmen bereits seit Längerem zugesetzt und zu Liquiditätsengpässen geführt. Entlassungen waren die Folge. Nach Unternehmensangaben sind derzeit von den ursprünglich 615 Mitarbeitern noch 490 bei den Delbrückern beschäftigt. Obwohl die Auftragseingänge in den vergangenen Wochen wieder deutlich zulegten und Pilotaufträge mit neuesten Produkten vorliegen, war es dem Vorstand paragons nicht gelungen, die in den vergangenen acht Monaten mit den Banken geführten Gespräche zur Wahrung von Kreditlinien und Bereitstellung frischen Geldes zu einem guten Ende zu bringen. Zu heterogen seien die Interessen der beteiligten Banken. „Unsere Restrukturierung greift, aber die Banken werden ihrer Verantwortung für den Mittelstand nicht gerecht“, klagt paragon-Vorstandschef Klaus Dieter Frers. Der konzernweite Umsatzrückgang in den ersten sechs Monaten 2009 belief sich auf 39,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Allein dadurch fehlten dem Unternehmen Deckungsbeiträge in Höhe von 14 Millionen Euro. Eine Bilanz, die Frers unmittelbar in intensive Gespräche mit den engagierten Banken einsteigen ließ. Parallel dazu startete man ein Kostensenkungsprogramm, das bereits in diesem Jahr mehr als 14 Millionen Euro an Netto-Einsparungen gebracht haben soll. Vergebens. Auch diese Bemühungen überzeugten die Finanzkreise offenbar nicht, eine Lösung blieb aus. Frers verbittert: „Die Banken haben die Finanzkrise ausgelöst und wurden von der Politik mit der Maßgabe gerettet, den Mittelstand mit Krediten zu unterstützen. Genau dieser Aufgabe werden manche im Fall von paragon aber keineswegs gerecht.“ Dabei habe die gesamte Automobilwirtschaft nach seiner Ansicht die Talsole offenbar durchschritten. Bei der angestrebten Planinsolvenz wird das Management des seit Ende 2000 börsennotierten Unternehmens seine operativen Geschäfte jetzt unter der Obhut eines vom Insolvenzgericht bestimmten Sachwalters in Eigenregie weiterführen. (automobilreport.com/ar/Angelika Riedel)
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